Umsetzung und Herausforderungen in der Schweiz
Heute unterstehen 99 Prozent der weltweit produzierten Rohdiamanten dem Kimberley Process. Trotzdem leidet der Kimberley Process unter Geburtsmängeln, welche eine Entwicklung der Initiative quasi verunmöglichen. Als Transitland spielt die Schweiz und vor allem die Zollfreilager in Genf eine wichtige Rolle im internationalen Rohdiamantenhandel. Die steuerbefreiten Zollfreilager erlauben den Rohdiamantenhändlern, die Steine nach Qualität sowie Reinheit zu sortieren und umzupacken. Gewisse Steine verzeichnen beim Weiterverkauf unerklärbar hohe Wertsteigerungen, die aufgrund der Wertsubjektivität eines Diamanten von der Zollverwaltung und dem Staatssekretariat für Wirtschaft nur schwer überprüfbar sind. Um Geldwäscherei und den Handel mit illegalen Diamanten zu verhindern, fordern die Autoren mehr materielle Zollkontrollen der Rohdiamanten in den Zollfreilagern. Zur Eindämmung der Geldwäscherei sollten zudem die Zollfreilager auf internationaler Ebene als Finanzintermediäre definiert werden, die dem Geldwäschereigesetz unterstehen.