Diskutieren Sie, ob der Verzehr von Südafrikanischen Erdbeeren an Weihnachten aus der Perspektive der Nachhaltigen Entwicklung sinnvoll ist. – Mit welchen Massnahmen könnte das seco den nachhaltigen Konsum unterstützen?
Auch in Zeiten, in denen die Finanzkrise auf der ganzen Welt Angst und Schrecken verbreitet, gibt es immer mehr Menschen, die sich für das Thema Nachhaltigkeit interessieren. Vielleicht gerade deswegen. Verstand man in den letzten Jahrzehnten die Tatsache, dass man in einer Gesellschaft lebt, in der praktisch keine Versorgungslücken existieren (zumindest in der westlichen Welt), als Selbstverständlichkeit, rückt nun eine andere Realität in den Vordergrund. Denn mit jeder neuen Wirtschaftskrise, jedem neuen gesellschaftlichen Aufruhr und jedem neuen Umweltskandal wird klarer: die Welt existiert binnen gegebener und vor allem nicht unendlicher Grenzen. Die Gewissheit, dass die Menschen uneingeschränkt mit den nötigen Konsumgütern versorgt werden können, bröckelt. Dennoch gilt in der Konsumgesellschaft vielerorts nach wie vor die Prämisse, der Kunde sei König. Doch wie gut ist ein Königreich ohne Ressourcen?
Um dem negativen und nur auf kurze Sicht ausgestalteten Konsumtrend entgegenzuhalten, gewinnt das Thema des „nachhaltigen Konsums“ an Momentum. Ziel dieser Arbeit ist es, dieses Konzept zu definieren, die dazu vorherrschende Debatte zusammenzufassen und Handlungsoptionen, insbesondere für das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), zu erarbeiten. Um die Arbeit einem möglichst breiten, auch dem mit der Nachhaltigkeitsmaterie wenig vertrauten, Publikum zugänglich zu machen, wird das Thema in seiner ganzen Komplexität behandelt. Dies kann mitunter eine gewisse Deskriptivität und Theorielastigkeit mit sich bringen, die für den Nachhaltigkeitskenner zum Bio-Einmaleins gehört. Die grün hinterlegten Kästchen im Verlauf der Arbeit bieten deshalb einen Überblick darüber, welche Punkte in den einzelnen Kapiteln abgehandelt werden. Dies erlaubt es der Leserin und dem Leser, die für sie oder ihn substantiellen Punkte schnell zu finden.
Zunächst wird das Thema der Nachhaltigkeit in der Schweiz im Allgemeinen dargestellt, bevor die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt einzeln und ausführlich analysiert werden. Auf jede dieser drei Untersuchungen folgt ein Zwischenfazit, welches die wichtigsten Handlungsoptionen für das seco bezüglich wirtschaftlicher, sozialer sowie ökologischer Nachhaltigkeit in der Schweiz zusammenfasst. Das Fazit resümiert in der Folge die aus der gesamten Arbeit gewonnenen Erkenntnisse und formuliert abschliessend umfassende interne und externe Handlungsoptionen für das seco. Zu guter Letzt wird das aus der Arbeit gewonnene Verständnis in der Fallstudie zur WM 2010 in Südafrika angewandt. Die darin enthaltenen Ideen sollen als Anstösse dafür dienen, wie dieser mediale Grossanlass dazu genutzt werden könnte, die Entwicklung des nachhaltigen Konsums in der schweizerischen Gesellschaft voranzutreiben.